Stoffwechsel- und Nährstoffmangelerkrankungen
Stoffwechsel- und Nährstoffmangelerkrankungen treten auf infolge falscher und unzulänglicher Ernährung und Bewegungsarmut. Typische Krankheitssymptome sind nicht immer einfach festzustellen. Bei artgerechter Fütterung und Haltung und nicht zu alten Beständen treten diese Erkrankungen selten auf.
Vitaminmangelerkrankungen können verhindert werden durch Fütterung mit ausgewogenem, natürlichem Futter. Vitamine werden vom Körper nicht oder nur unzureichend gebildet und müssen daher über das Futter gegeben werden. Wird nur Weizen gefüttert oder nur Haushaltsabfälle, treten häufig Vitaminmangelerkrankungen auf.
Ein Mangel an Vitamin A äußert sich in Wachstumsstörungen, Atemwegserkrankungen und unvollständiger Durchblutung der Kämme. Mit ausgewogenem Futter und wasserlöslichem Vitamin-A-Konzentrat kann man gegensteuern.
Stoffwechsel- und Nährstoffmangelerkrankungen treten auf infolge falscher und unzulänglicher Ernährung und Bewegungsarmut. Typische Krankheitssymptome sind nicht immer einfach festzustellen. Bei artgerechter Fütterung und Haltung und nicht zu alten Beständen treten diese Erkrankungen selten auf.
Vitaminmangelerkrankungen können verhindert werden durch Fütterung mit ausgewogenem, natürlichem Futter. Vitamine werden vom Körper nicht oder nur unzureichend gebildet und müssen daher über das Futter gegeben werden. Wird nur Weizen gefüttert oder nur Haushaltsabfälle, treten häufig Vitaminmangelerkrankungen auf.
Ein Mangel an Vitamin A äußert sich in Wachstumsstörungen, Atemwegserkrankungen und unvollständiger Durchblutung der Kämme. Mit ausgewogenem Futter und wasserlöslichem Vitamin-A-Konzentrat kann man gegensteuern.
Stoffwechselerkrankungen
Perosis verursacht Störungen in Wachstum und Befiederung und führt zu aufgetriebenen Sprunggelenken. Ursachen können schnelles Wachstum und Bewegungsmangel, Manganmangel, Mangel an Zink, Phosphor, Vitamin E, Cholin und Niazin sein, die auf Störungen im Stoffwechsel zurückzuführen sind. Mit ausgewogener Fütterung und ausreichender Bewegung an frischer Luft kann abgeholfen werden.
Gicht kann schon im Kükenalter auftreten. Zu viel eiweißhaltiges Futter führt zu einer Störung der Harnsäureausscheidung durch die Nieren. Bei Vitamin-A-Mangel und zu kaltem und zu wenig Wasser wird Harnsäure in den Gelenken und inneren Organen abgelagert. Abhilfe schaffen ausgewogene Fütterung und genügend Vitamin A.
Knochenweiche tritt auf bei zu wenig Vitamin D3 und Kalzium sowie allgemeinem Mineralstoffmangel. Lahmheit, Knochenbrüche, sinkende Legeleistung, dünne Eierschalen und heller Eidotter sind die Folge. Es kann zu vermehrten Todesfällen kommen. Die ausschließliche Fütterung von Weizen sowie von Küchenabfällen ist die Ursache. Abhilfe kann geschaffen werden wie bei Perosis.
Die Fettsucht (Fettleber-Syndrom) ist die Folge von Bewegungsmangel und zu viel energiereichem Futter. Die Verfettung der Hühner geht einher mit Fetteinlagerungen in der Leber. Stress kann zu einem Leberriss führen. Zur Abhilfe muss die Zusammensetzung des Futters geändert und die Menge reduziert werden. Es muss für mehr Bewegung gesorgt werden.
Anbei die wichtigsten Geflügelkrankheiten
Krankheit | Ursache | Symptome | Behandlung |
Tuberkulose | Bakterien. Sehr ansteckend und breitet sich oft seuchenartig aus. | Kleine Eiter und Geschwürknötchen an den inneren Organen, besonders in der Leber und am Darm. Erkrankte Tiere sitzen einsam herum. Kämme und Kehllappen werden blass, die Tiere werden leicht, die Legetätigkeit hört auf, das Gefieder ist struppig, und die Hühner bekommen Durchfall. |
Mit Hilfe der Tuberkulinprobe, die vom Tierarzt vorgenommen wird, können verdächtige Tiere erkannt werden. Diese müssen sofort geschlachtet werden. Bei starkem Befall sollte der ganze Bestand geschlachtet werden. Danach den Stall und die Geräte gründlich desinfizieren. |
Schnupfen | Bricht meistens im Herbst oder Winter aus und wird durch zugige Ställe und Fehlen von Vitamin A begünstigt. | Niesen, Röcheln, Nasenausfluss und Augenentzündung | Die befallenen Tiere sind abzusondern. Dem Tränkenwasser ist ein Desinfektionsmittel zuzusetzen. Außerdem kann man die Tiere durch Nasenspülungen mit Wasserstoffsuperoxyd oder mit 5%iger warmer Borlösung behandeln, anschließend Kampferöl zwei- bis dreimal täglich einträufeln. Entzündete Augen werden mit Borwasser gewaschen. Stall- und Gerätedesinfektion. |
Geflügeldiphtherie | Beim Befall der äußeren Haut spricht man hier von Pocken, beim Befall der Schleimhäute von Diphtherie. | Leicht übertragbar und wird meistens durch fremde Tiere eingeschleppt. Die Krankheit kann leicht mit Schnupfen verwechselt werden. Es bildet sich hierbei aber ein gelblicher Belag auf der Schleimhaut des Schnabels, des Rachens und der Luftröhre. | Wenn die Tiere noch nicht abgenommen haben, können sie noch behandelt werden. Die befallene Schleimhaut muss sofort täglich bis zur Heilung mit Jodglyzerin eingepinselt werden. Dem Trinkwasser ist Sulfloliquid zuzusetzten. Die Stalldesinfektion muss sorgfältig durchgeführt werden. Gegen Pockendiphtherie kann vorbeugend geimpft werden. Die Impfung ist ein Jahr lang wirksam. |
Infektiöse Bronchitis | Virusinfektion der Atemwege, überaus ansteckend und akut verlaufend. Befällt vornehmlich Jungtiere im Alter von 10 bis 21 Tagen. Die Erregerübertragung kann durch Kontakt, mit Hilfe von Tröpfchen aus den Atemwegen kranker Tiere und durch Zwischenträger erfolgen. Die Inkubationszeit kann 18 bis 36 Stunden, bei Küken bis zu 6 Tagen betragen. |
Die Küken zeigen Atemnot (Schnabelatmung), Nasen- und Augenausfluß, Rasselgeräusche, Giemen, Husten und Niesen, Mattigkeit sowie ein ausgesprochenes Wärmebedürfnis. Gelegentlich werden Schwellungen der Augenumgebung beobachtet. Die erkrankten Tiere bleiben im Wachstum zurück. Bei Legehennen sinkt die Legeleistung sehr schnell und stark innerhalb kürzester Zeit, z.T. werden verunstaltete, dünnschalige Eier mit rauher Oberfläche abgelegt. |
Bei Küken im Alter von wenigen Wochen können die Verluste sehr hoch sein. Eine sichere Diagnose ist über den Erregernachweis möglich. Schutzimpfungen sind möglich, haben jedoch nicht immer den gewünschten Erfolg. Vorteilhaft sind gute hygienische Bedingungen. Vorbeugend sollte der Zukauf aus nachweislich gesunden Beständen und eine gute Isolierung der Küken verschiedener Altersgruppen erfolgen. |
Atypische Geflügelpest (Newcastle-Krankheit) |
Viruserkrankung, hochgradig ansteckend und breitet sich schnell aus. Wird von kranken Tieren durch Ausfluss aus Nase und Schnabel, durch Kot, Eier und Federn übertragen. Es können auch Enten, Gänse, Tauben, Papageien und zahlreiche Wildvögel erkranken. | Nach einer 4- bis 5tägigen Inkubationszeit treten nach verminderter Fresslust und Fieber zunehmend Schläfrigkeit und Teilnachmslosigkeit ein. Kamm und Kehllappen verfärben sich blau. Die Tiere sitzen mit gesträubtem Gefieder in dunklen Ecken, halten die Augen geschlossen, zeigen Ausfluss aus Schnabel, Nase und Augen, Kopfschütteln, Atemnot, geben eigenartig giemende Laute von sich und können grünlichen Durchfall und Lähmungen aufweisen. Stecknadelkopfgroße Blutungen im Drüsenmagen und in anderen Organen sowie Geschwüre im Darm sind für diese Erkrankung stark verdächtig. |
Mit dem Virusnachweis und mit serologischen Methoden ist eine sichere Diagnose möglich. Die Erkrankung ist meldepflichtig, eine Schutzimpfung ist möglich und die Bekämpfungsmaßnahmen erfolgen nach amtstierärztlichen Anweisungen. |
Geflügelcholera | Die Bakterien werden vorwiegend durch Körperausscheidungen übertragen. | Die Tiere fressen nicht, nehmen aber viel Wasser auf und haben Durchfall, der teils blutig ist. Gesicht, Kamm und Kehllappen sind dunkel- bis blaurot. | Geflügelcholera ist anzeigepflichtig. Der Bestand sollte am besten sofort geschlachtet werden und in der Tierverbrennungsanlage verbrannt werden. Stall und Geräte sind sofort gründlich zu desinfizieren und das Betreten des Gehöftes ist für fremde Personen verboten. |
Geflügelpest | Der Erreger ist ein Virus und sogar in Kühlhausgeflügel bis zu 12 Monaten ansteckungsfähig und sehr leicht übertragbar. | Die Krankheit zeigt sich durch Teilnahmslosigkeit, blaurote Verfärbung von Kamm und Kehllappen, Bindehautentzüngung, rötlichgrauer Schleim im Schnabel, Durchfall, Schwellungen am Kopf und Hals, Röcheln, Gliedmaßenlähmungen. Der Tod tritt nach 2 bis 5 Tagen ein. | Geflügelpest ist anzeigepflichtig. Eine Schutzimpfung ist sehr empfehlenswert. Bei einem Ausbruch der Krankheit muß der gesamte Bestand getötet werden und der Stall und die Geräte sind gründlich zu desinfizieren. Außerdem wird eine Gehöftsperre angeordnet. |
Salmonellosen/ Weiße Kükenruhr |
Durch verschiedene Arten der Salmonella-Bakterie hervorgerufen. Es kommt zu Leber-, Milz- und Nierenschäden, sowie zu Entzündungen im Magen-Darm-Kanal und den Gelenken. | Küken erkranken in den ersten Lebenswochen an schweren Allgemeinstörungen und geben zunächst einen wässrigen, grünlichen, dann weißlichen, kreideartigen Kot ab. Bei älteren Küken können Gelenkentzündungen beobachtet werden oder die Krankheit geht über ein schleichendens Erkrankungsstadium ohne schwere Krankheitszeichen durch widerstandskraftsenkende Faktoren mit Eintritt der Legereife in ein akutes Stadium über. |
Mit serologischen Methoden kann, je nach Erkrankungsstadium, schon am lebenden Tier die Infektion sicher festgestellt werden. Durch medikamentöse Behandlung wird die Sterblichkeitsrate herabgesetzt. Da die Tiere aber Bakterienausscheider bleiben, können die Bestände nur durch Einhaltung strenger hygienischer Maßnahmen und durch Elimination infizierter Tiere pullorumfrei werden. |
Rote Ruhr (Kokzidiose) | Der Erreger ist ein Parasit, der in den Zellen der Darmwand lebt. Der Erreger wird durch den Kot übertragen. Die Gefahr des Ansteckens ist besonders groß, wenn die Küken mit älteren Hühnern (Glucken) zusammenkommen, da diese Kokzidien ausscheiden können, ohne selbst krank zu sein. | Kranke Tiere sitzen viel herum, sind wenig lebhaft, lassen die Flügel hängen und entleeren einen dünnflüssigen, blutigen Kot. | Eine Behandlung ist durch die tägliche Reinigung des Stalls möglich. Desinfektionsmittel und sonstige Behandlung beim Tierarzt erfragen. Um Erkrankungen zu verhüten, ist eine strenge Trennung zwischen Alt- und Junghühnern notwendig. |
Milben, Federlinge und Läuse | Häufigste Hautparasiten des Geflügels. Nur die rote Vogelmilbe verursacht plötzlich Todesfälle. | Sie führen zu Kalkbeinen, Federverlusten und durch den von ihnen ausgelösten Juckreiz zur Leistungsminderung. | Alle diese Hautparasiten lassen sich durch Einstäuben der befallenen Tiere und Desinfektion der Stallungen wirksam bekämpfen. |
Ansteckende Kehlkopf-Luftröhren-Entzündung |
Sehr ansteckende Viruserkrankung der Hühner und Fasane. Es kommt zu einer schweren Entzündung am Kehlkopf und der Luftröhre. | Nach einer 4 bis 12 Tage währenden Inkubationszeit treten Augen- und Nasenausfluss ein. Unter Husten und Kopfschütteln tritt blutiger Schleim aus dem Schnabel und es kommt zu Atemnot und schließlich Erstickung der Tiere. Haben die Tiere die Erkrankung überstanden, können sie noch bis zu 16 Monate danach den Erreger ausscheiden. | Eine wirksamen Behandlung ist nicht möglich. Impfungen können vorbeugen. Erkrankte Tiere sollen möglichst schnell geschlachtet werden und erst nach 2 Monaten sollten wieder Tiere in dem gründlich gereinigten und desinfizierten Stall gehalten werden. |
Virushepatitis der Enten | Sehr rasche Verbreitung bei Entenküken im Alter von 3 bis 20 Tagen. Hier kann die Sterblichkeitsrate bei bis zu 95 % liegen. Ab der 5. Woche sind die Entenküken nicht mehr anfällig. Der Erreger kann über das Ei, das Futter oder über die Luft übertragen werden. | Die Krankheit dauert oft nur mehrere Stunden, meist weniger als einen Tag. Die Küken nehmen kein Futter auf, sind matt und schläfrig, liegen auf der Seite und zeigen unkoordinierte Bewegungen von Kopf und Beinen. Kurz vor dem Tod werden Kopf und Hals nach dem Rücken gebogen (Opisthotonus) und beiden Beine nach hinten gestreckt. Verendete Tiere haben eine lehmgelbe, geschwollene und mit Blutungen versehene Leber. | Spezielle virologische Untersuchungen sichern die Diagnose. Passive und aktive Impfungen können als vorbeugende Maßnahme eingesetzt werden, da eine Behandlung nicht bekannt ist. |
Entenpest | Hochinfektiöse Viruserkrankung bei Ente, Gans, Schwan. | Nach einer Inkubationszeit von 5 bis 12 Tagen werden starke Störungen des Allgemeinbefindens (Futterverweigerung, aufgeplustertes Gefieder, Mattigkeit), Durchfall, Schwellung und Rötung der Kopfschleimhäute, Tränenfluss, Atemnot und blauverfärbter Schnabel festgestellt. Auch plötzliche Todesfälle, meist bei gut genährten, erwachsenen Tieren, sind möglich. Schleimige, gelbliche, festsitzende Auflagerungen auf der Speiseröhren- und Darmschleimhaut und umfangreiche punkt- und spritzerartige Blutungen an Herz und Auskleidungen der Leibeshöhle sind bei gestorbenen Tieren zu finden. |
Das Virus wird durch Zwischenträger und Kontakt übertragen. Wildenten können bei der Weiterverbreitung über größere Entfernungen beteiligt sein. Mit Hilfe von speziellen serologischen Untersuchen und von Virusanzüchtungen ist eine sichere Diagnose möglich. Vorbeugenden Impfungen können durchgeführt werden. |
Mareksche Krankheit | Viruserkrankung in vier Erscheinungsformen (Nerven-, Augen-, Misch- und Eingeweideform) Wird mit Haut- oder Federteilchen, aber auch mit Speichel- und Nasensekret ausgeschieden und ist im Stallstaub ein Jahr infektiös. Die meisten Krankheits- und Todesfälle treten zwischen dem 30. und 180. Lebenstag auf, danach infizieren sich die Tiere kaum noch. |
Bei der Nervenform werden Beinschwäche, Taumeln, parademarschähnlicher Gang, Lähmungen, Veränderung der Zehenstellung aber auch Spagatstellung der Beine und schlaffes Herunterhängen eines Flügels festgestellt. Die Augenform findet man häufiger bei über 9 Monate alten Tieren. Die Iris hat eine verwachsene grau-grüne bis grau-bläuliche Farbtönung und die deformierte, verengte, schlitzförmige und fransige Pupille reagiert nicht mehr auf Lichteinflüsse. Bei der Eingeweideform werden geschwulstähnliche grau-weiße Knoten in den Organen gefunden. |
Eine mikroskopische Untersuchung der veränderten Organe sichert die Diagnose. Eine Behandlung erkrankter Tiere ist nicht möglich. Vorbeugende Impfungen am ersten Lebenstag können durchgeführt werden. |
Ornithose | Durch Bakterien verursachte und bei über 100 Vogelarten nachgewiesene Infektionskrankheit. Die Krankheit kann als Zoonose auf den Menschen übertragen werden. |
Die Infektion erfolgt über die Kopfschleimhäute und durch Einatmen der Erreger. Die Inkubationzeit beträgt 7 bis 14 Tage, dann treten Abgeschlagenheit, Schläfrigkeit, Appetitlosigkeit, Schnupfen und Lidbindehautentzündung auf. Oft verläuft die Infektion kaum bemerkbar ab und entwickelt sich zu einer schweren Erkrankung, wenn es zu einer zusätzlichen Schwächung der Widerstandskraft durch zusätzliche Infektionen und Parasitenbefall kommt. | Eine Behandlung kann mit Antibiotika (Chloramphenikol. Tetrazykline) erfolgen. Beim Menschen werden grippeähnliche Erkrankungen und Lungenentzündungen beobachtet. |
Mykoplasmosen | Langsam verlaufende Krankheit. Sie tritt vorwiegend bei Hähnen nach der 4. Lebenswoche und bei Legehennen 4 bis 8 Wochen nach Beginn der Legetätigkeit ein. Die Infektion erfolgt direkt von Tier zu Tier, über das Brutei oder durch Zwischenträger. Häufig treten klinische Erkrankungssymptome erst nach Belastungen der Tiere (Transport, Umstallung, Mangelernährung, unhygienische Verhältnisse, Wurmkuren, Impfungen) auf, obwohl eine Infektion schon längere Zeit bestanden haben kann. | Es entwickeln sich Schnupfen und Augen- und Nasenausfluss sowie Niesen und es kann zu Anschwellungen des Kopfes kommen. Durch andere Erreger, z.B. Kolikeime, kann die Erkrankung kompliziert werden. Die Sinusitis bei der Pute kann durch Mycoplasma gallisepticum oder M. meleagridis ausgelöst werden. Es kommt hierbei zu einer auffälligen Entzündung der Unteraugenhöhlen, die zu einer starken Umfangsvermehrung dieser Kopfpartien und damit zu einer Eulenkopfbildung führt. Die Unteraugenhöhlen sind dann mit stinkenden, zähflüssigen bis krümeligen Massen gefüllt. Die ansteckende Gelenkentzündung des Huhnes wird durch M. synoviae verursacht und tritt bei allen Altersgruppen auf. Nach einer Inkubationszeit zwischen 24 bis 80 Tagen sind die Tiere abgeschlagen, zeigen blasse Kämme und lahmen. Gelenkhöhlen und Schleimbeutel schwellen an und enthalten eine wässrige, flockige Flüssigkeit. |
Durch serologische Methoden und Erregernachweis ist die Erkennung einer Mykoplasmose sicher möglich. Zur Behandlung können bestimmte Antibiotika eingesetzt werden. |
Federfressen | Als Folge von Stoffwechselstörungen, z.B. bei ungenügendem Auslauf, durch zu dichten Besatz und Langeweile, treten Federpicken und schließlich Federfressen auf. | Diese kann bei Mangel an tierischem Eiweiß in „Kanibalismus“ ausarten. Weitere Symptome sind Zehenpicken, Bepicken des Afters, des Kammes, Kotfressen und Eierfressen. | Der Auslauf ist zu verbessern und für Ablenkung durch Ausstreuen von Trockenfutter, Kalk, Kreide, Knochenmehl, Grünfutter und Rüben zu sorgen. In der Kükenaufzucht haben sich Rotstrahler/Dunkelstrahler bewährt. |
Kropfverstopfung | Wird durch Fremdkörper, faulendes Futter oder verdorbenes Trinkwasser oder durch eine Überfüllung des Kropfes mit trockenem Futter, Kartoffelschalen, Rübenstücken, Verfilzung durch dürres Gras oder Parasitenbefall hervorgerufen. | Deutlich hervorstehender Kropf, erschwertes Abschlucken und übler Geruch aus dem Schnabel. | Hilft Massage in Kopfrichtung nicht, dann ist Kropfspülung oder Kropfschnitt vom Tierarzt vorzunehmen. |
Luftröhrenwürmer | Rote Luftröhrenwürmer, 0,2 bis 3 cm lang oder weiße Bronchienwürmer, 0,4 bis 3 cm lang. Zwischenwirte sind Regenwürmer und Schnecken. | Husten, Schleudern der Kopfes, Luftschnappen, Atemnot, Schnarchen und Abmagerung. Sehr hohe Sterblichkeit. |
Um die Würmer sichtbar zu machen, hält man den Hals des Tieres gegen eine starke Lichtquelle. Wegen der Schwierigkeit der Behandlung ist tierärztliche Hilfe empfehlenswert. Der Stall ist zu entseuchen. Gesunde Tiere sind abzusondern und für Jungtiere ist ein neuer Auslauf zu schaffen. |
Räude | Diese Krankheit wird durch verschiedene Milbenarten hervorgerufen. | Die Kalkbeinmilbe breitet sich langsam aus und verursacht an den Beinen grauweiße Schuppen, später dicke, graue Brocken (Kalkbeine). Die Beine sind unförmig verdickt und wie mit Mörtel überzogen. Juckreiz und Tod durch Abmagerung sind Folgen des Befalls. Die Milbe der Körperräude bewirkt Schuppenbildung, Ausfall und Abbrechen der Federn, besonders am Rücken, Bauch, Hals und Kopf. Die Haut ist dabei gerötet. Ferner sind Knötchen, Abmagerung und Mauserstörungen zu beobachten. |
Fußräude bekämpft man, indem man die Beine in 5- bis 10%ige Kreolinlösung (5 Minuten) mehrmalig in 3- bis 6 tägigen Abständen eintaucht. Zur Bekämpfung der Körperräude wendet man ein Schwefelleberbad (2%ig) 3 Minuten lang an. Anschließend trocknet man die Tiere im warmen Raum, Stall und Geräte sind mit Kontaktinsektiziden (Puder) zu desinfizieren. |
Wurmbefall | Wird durch Band- oder Rundwürmer, Spulwürmer, Haarwürmer oder Luftröhrenwürmer hervorgerufen. Bei einigen der zahlreichen Parasiten spielen Zwischenwirte wie Käfer, Fliegen, Ameisen, Schnecken oder Regenwürmer bei der Übertragung eine Rolle. |
Es kann zur Leistungsminderung und bei starkem Befall zum Tode kommen. Haben sich geschlechtsreife Parasiten im Tier entwickelt, so kann die Diagnose durch Nachweis der Geschlechtsprodukte im Kot gestellt werden. |
Zur Bekämpfung der Parasiteninvasion ist eine Artbestimmung der Parasiten notwendig, um die entsprechenden wirksamen Medikamente einsetzen zu können. Hygienische Maßnahmen müssen die Therapie unterstützen. |
Gicht | Hierbei handelt es sich um Ablagerungen von Harnsäure in Gelenken und inneren Organen durch Eiweißüberfütterung, Füttern von verschimmeltem Mais und Mangel an Bewegung. | Diese Ablagerungen verursachen Gelenkschwellungen, Lahmheit, Gelenkversteifungen, Abmagerung und Schwäche. | Man gewähre Diat und Bewegung, notfalls tierärztliche Behandlung. |
Legenot | Entzündung des Eileiters, unvorsichtiges Greifen durch das Pflegepersonal, zerbrochene, schalenlose (Windeier) oder zu große Eier, die im Legedarm steckengeblieben sind. | Fressunlust, Hängenlassen der Flügel, Pressen und Krämpfe | Durch Spülung mit warmer Desinfektionslösung (1/2- bis 1%ig), anschließendem Öleinlauf und Entfernen des Eies durch vorsichtige Massage ist das Leiden meist zu beheben. Notfalls ist das Ei durch den Tierarzt anzubohren und zu zerstören. |
Mutterkornvergiftung | Durch Aufnahme von Getreide, das mit dem Mutterkornpilz befallen ist. | Es kommt zu Vergiftungserscheinungen, mit Absterben der Fußenden. | Die Schäden sind nicht mehr zu beseitigen. |
Rotlauf | Durch Befall mit Schweinerotlaufbakterien | Gestörtes Allgemeinbefinden, Fieber, Durchfall und Tod in 1 bis 2 Tagen oder längeres Siechtum. | Impfung durch den Tierarzt wird empfohlen. |
Mangelerscheinung Vitamin A | Fehlerhafte Futterzusammensetzung und dauerhafte Stallhaltung (Küken). | Weißer Belag am dritten Augenlid, Bindehautentzündung, Nasenausfluss, gelbweißlicher Belag am Zungengrund, harter Gaumen und im Kehlkopf, Augentrübung, Unruhe, Schreckhaftigkeit, eingenartige Körperhaltungen, Schlafsucht, Krämpfe. | Grünfutter, Möhrenbrei, Lebertran. |
Mangelerscheinung Vitamin B | Fehlerhafte Futterzusammensetzung und dauerhafte Stallhaltung (Küken). | Unsicherer Gang, Einknicken, Umfallen, Abmagerung, Lähmungen, Durchfall. | Hefe, Gerste, Rüben. |
Mangelerscheinung Vitamin B | Fehlerhafte Futterzusammensetzung und dauerhafte Stallhaltung (Küken). | Rachitis (Knochenweiche), Auftreibung der Gelenke, Beinschwäche der Küken (häufig bei künstlicher Brut), dünne und weichschalige Eier. | Kalk, Lebertran. |